Die Schüler

Das erste Treffen mit den Schülern

Wie die Schüler selbst waren wir überwältigt, als wir das erste Mal auf die Kids trafen. Der Großteil der Kinder starrte uns mit großen Augen und offenen Mund einfach an. Sie trauten ihren Augen nicht. Andere schrien und riefen uns etwas vor Begeisterung zu. Ein paar Kinder haben direkt angefangen zu weinen, als sie uns das erste mal sahen – eigentlich auch kein Wunder, haben sie in diesem Moment doch das erste Mal weiße Menschen gesehen. Grace sagte uns zumindest, dass das mit Sicherheit bei den meisten Kindern der Fall war. Nach der Reaktion der Kinder haben wir ihr geglaubt. Wir selbst haben zwar nicht angefangen zu weinen oder zu schreien, wir wussten aber in den ersten Momenten selbst nicht so recht, wie uns geschah. Als die ersten mutigen Schüler uns anfassten und mit uns herumspringen wollten, war das Eis gebrochen. Die Schüler stürmten auf uns los und waren außer Rand und Band. Die ersten Stunden haben wir unzählige Hände geschüttelt und High Fives mitgemacht. Die Kids sind minutenlang mit uns an den Händen auf- und abgesprungen. Sie haben mit uns für Fotos posiert und hatten einfach Spaß. Was wir an echter und unverstellter Herzlichkeit und Dankbarkeit seitens der Kinder erfahren haben, ist einmalig. Das haben wir so bisher noch niemals erlebt. Für diese kleinen Menschen lohnt sich jede Minute Engagement.

 

Viele können sich das Schulgeld nicht leisten

Die meisten Kinder der St. Edwards International Memorial School gehören zu dem armen Teil der Ghanaischen Bevölkerung. Knapp 20% der Schüler können das Schulgeld von umgerechnet bis zu einem 1€ pro Tag nicht zahlen. Dabei ist dieses Schulgeld im Vergleich zu anderen privaten Schulen noch recht wenig. Staatliche Schulen können die Kinder ebenfalls nicht besuchen. Entweder, weil sie völlig überfüllt sind oder wie in den meisten Fällen, weil sie viel zu weit weg sind für die Kinder. Die Kinder stammen in den meisten Fällen aus Familien mit Eltern, die selbst nie zur Schule gegangen sind. Die Eltern arbeiten oft in der Fischerei, als StraßenverkäuferInnen oder als NäherInnen. Die Verdienste der Familien sind entsprechend gering. Doch die meisten Eltern tun alles, damit ihre Kinder nicht selbst schon früh mitarbeiten müssen, um die Familie zu unterstützen. In Accra sieht man auch immer wieder Kinder, die auf der Straße Sachen verkaufen…

 

Ohne Schule wird es schwer

Als wir in Ghana waren, sind uns gleich als erstes unzählige Verkäufer aufgefallen, die alles mögliche direkt an den Autos verkauft haben. An großen Kreuzungen und Knotenpunkten war es kaum zu überblicken, wie viele Verkäufer das waren. Von Toilettenpapier über Spielzeug und Souvenirs bis hin zu lecker gebratenen Bananen gab es alles zu kaufen, was man für das tägliche Leben in Ghana braucht. Warum wir das hier niederschreiben? Weil Grace uns mal gesagt hat, dass das alles Menschen sind, die niemals zur Schule gegangen sind. Diese Menschen werden also zu Tagelöhnern und müssen jeden Tag aufs Neue für sich und ihre Familien kämpfen. Und da immer noch zu viele Kinder in Ghana nicht zur Schule gehen, ist es umso wichtiger, dass die Schulbildung gefördert wird.