Wir vor Ort in Ghana
André, Irina, Marc und Miriam aus unserem Verein waren im März 2016 für zwei Wochen in Ghana/Accra, um sich ein Bild von der Schule und den Umständen vor Ort zu machen. Es war eine unglaubliche Erfahrung, von der wir Euch hier berichten möchten.
Im Oktober 2018 waren Willy, Marc, Miriam und Alina erneut vor Ort.
Eine Schule befindet sich im Aufbau
Das ist das Dach der Schule. Wie man deutlich sieht, ist so gebaut worden, dass in Zukunft auf das Erdgeschoss weitere Etagen gebaut werden können, um mehr Schüler in weiteren Klassen unterzubringen…
Der „Musterschüler“ Westafrikas
Viele sagen, dass Ghana der „Musterschüler“ Westafrikas sei. Das mag sicher auch sein, ist aber nicht immer deutlich. Wir haben uns doch das ein oder andere Mal über die sehr einfachen Bedingungen gewundert. Ghana ist halt einfach immer noch ein Entwicklungsland…
Das Paradies direkt um die Ecke
Neben den offensichtlichen Problemen, die Ghana hat, ist es doch vielerorts paradiesisch. Ghana könnte ein traumhaftes Urlaubsland sein, wenn es etwas besser organisiert und entwickelt wäre.
Wir trafen viele tolle Menschen
Wir haben viele tolle Menschen auf unserer Reise getroffen. Unter anderem diesen deutschen Beamten aus Kassel, der keine Lust mehr auf das stressige Leben in Deutschland hat. In Ghana lebt es sich besser und einfacher, sagt er. Geld und Status seien nicht alles im Leben…
Es waren einmalige Erfahrungen
Wann hat man schon mal die Möglichkeit, mit einem ortskundigen Führer mitten in den Regenwald zu gehen? Wir konnten diese Erfahrung machen. Auf dem Weg zu einem traumhaft schönen Wasserfall, haben wir Kakao- und Kaffeepflanzen gesehen. Wir sind unter Mangobäumen langspaziert und haben süße Früchte direkt von den Bäumen essen können…
Ghana war Hotspot für die Sklaverei
Die Goldküste hat ihren Namen nicht ausschließlich durch Gold erhalten. Die Küste Ghanas war lange Zeit der größte Umschlagplatz für Sklaven, die nach Amerika verschifft wurden. Die Folgen der jahrhundertelangen Ausblutung des Landes sind bis heute noch spürbar. Cape Coast Castle (auf dem Bild zu sehen) war die Sklavenhochburg für den Handel mit Sklaven…
Umriss unserer Ghana-Reise
2016
Im März 2016 waren wir (Miri, Irina, Marc und André) für zwei Wochen in Ghana bei Grace. Das ist nun schon wieder etwas her, doch was wir in Ghana erlebt haben, ist so präsent, als wäre es gestern gewesen. So etwas vergisst man einfach nicht so schnell. Es war eine sehr prägende Erfahrung mit vielen spannenden Erlebnissen…
Hier ein kurzer Umriss unserer zweiwöchigen Ghana-Reise:
Wir hatten sechs Tage keinen Strom und vier Tage kein fließendes Wasser, weil beides regelmäßig ausfällt. Wir mussten feststellen, dass die meisten Menschen in Accra Angst vor offenen Gewässern haben, weil sie nicht schwimmen können. Es fehlt schlichtweg die Zeit und das Geld, um es zu lernen. Wir sind auf Straßen gefahren, die in Deutschland nicht einmal im Ansatz des Namens würdig wären. Wir sind Kindern begegnet, die nicht zur Schule gehen, weil sie stattdessen arbeiten, um ihre Familie zu unterstützen. Wir lernten Menschen kennen, die mit weniger als 70 € im Monat gut über die Runden kommen. Wir sind in „öffentlichen“ Bussen gefahren, die völlig überfüllt waren und in Europa mit Sicherheit keine Straßenzulassung bekommen würden. Wir haben Familien gesehen, die in einfachen Baracken oder Lehmhütten wohnen. Mit Buntstiften, Malbildern, Schuhen, Springseilen und Haribo konnten wir Freude auslösen, mit der wir nie gerechnet hätten. Wir stellten fest, dass weiße Menschen als eine Art „Übermensch“ angesehen werden, weil „weiße“ Nationen als erfolgreich und reich gelten. Wir sahen, wie auf afrikanische Weise gebaut und gearbeitet wird und was die Zeit dabei für eine Rolle spielt. Wir erlebten, wie wichtig den Menschen Religion ist und was sie von Politik, Justiz und Polizei halten (nämlich gar nichts, da sie wenig bis nichts zu erwarten haben). Wir haben erfahren, dass Korruption allgegenwärtig und ein Gesundheitssystem für die Menschen in Ghana ein Fremdwort ist.
Kurz gesagt: Wir fühlten uns nicht immer gut als Europäer beim sogenannten „Musterschüler Afrikas“. Wie sind wohl die Zustände in wirtschaftlich noch schwächeren Ländern in dieser Region?
Und dennoch: Die Lebensumstände sind zwar nicht ideal, aber die Menschen sind zum Großteil glücklich und zufrieden mit ihrem Leben. Speziell in den Fischerdörfern (die Fischerei macht einen großen Teil der Wirtschaft aus) wollen die Menschen überhaupt keine Veränderungen. Sie wünschen sich, dass alles bleibt wie es ist, weil es funktioniert. Wir sind auch Menschen begegnet, die zwar in Europa arbeiten, aber immer wieder nach Ghana zurückkommen. Weil sie gerne in Ghana sind und es irgendwann in der Zukunft auch mal wieder sein wollen. Lediglich des Geldes wegen, müssen sie Ghana verlassen. Außerdem trafen wir Menschen, die lange in Deutschland lebten und nun wieder in ihre Heimat Ghana zurückgekehrt sind. Weil das Leben in Ghana einfacher und nicht so stressig ist. Und vor allem: Weil die Menschen einfach toll sind.